BESTE TISCHE: Juni 2025
Restauranttipp für Berlin:
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Ach, das Brikz. Ich bin Stammgast, vielleicht habt ihr das schon gewusst. Und ja, ich kenne Arne Anker, den Küchenchef und Besitzer, mittlerweile ganz gut. Transparenz muss sein. Aber gerade weil ich regelmäßig da bin (und selbstverständlich ganz normal zahle) kann ich sagen: Dieses Restaurant liefert konstant auf höchstem Niveau. Jetzt war ich zum ersten Mal in dieser Saison wieder auf der Terrasse, und was für ein schöner Abend das war. Das aktuelle Menü ist wie immer einladend und flexibel aufgebaut: Wer will, entscheidet sich für 5 oder 7 Gänge, wählt das vegane Menü oder das klassische, oder kombiniert einfach frei. Ich liebe genau das: dass man hier nicht in ein Format gepresst wird, sondern ganz selbstverständlich auch mal das Dessert tauschen oder den Hauptgang aus einer anderen Menüfolge wählen kann. Ich zum Beispiel muss sagen: Sanddorn ist nicht mein Fall. Also habe ich das Dessert aus dem veganen Menü gegen eines von der klassischen Karte ersetzt und den Hauptgang einfach à la carte bestellt. Kein Problem. Hier geht’s ums Essen, nicht ums Prinzip. Und was für ein Essen das ist. Für mich das beste bezahlbare Fine Dining in Berlin. Punkt. Arnes Spiel mit Säure trifft genau meinen Geschmack. Präzise, klar, überraschend. Ich rolle regelmäßig vor Entzücken die Augen. Danach reden wir oft noch über die Zubereitung, ich lerne jedes Mal etwas dazu.
Geht einfach hin.
Adresse: Brikz, Grolmanstraße 53, 10623 Berlin
Restauranttipp für Berlin: Ei - 12437
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Das Ei-12437 stand schon länger wieder auf meiner Liste. Jetzt endlich: ein sonniger Mittag, eine Freundin, ein Tisch auf der Terrasse mit Blick aufs Wasser. Die Spree glitzert, Boote ziehen vorbei, ringsum viel Grün. Kaum zu glauben, dass man hier noch in Berlin ist. Die Mittagskarte ist angenehm klar. Kleine Gerichte für den leichten Hunger, größere für alle, die mehr wollen. Wir haben uns für die fleischlose Variante entschieden: knusprig ausgebackene Austernpilze, dazu Zuckerschoten, ein cremiges Erbsenpüree, frisch, süß, weich – und eine Handvoll Kräuter, so einfach, so gut. Aromatisch, voller Spannung, ganz ohne Effekthascherei. Die Küche im Ei 12437 denkt saisonal, kocht regional und serviert mit Ruhe und Sorgfalt. Alles wirkt durchdacht, nichts gewollt. Das Team ist aufmerksam, aber zurückhaltend. Ein Ort, der für sich spricht. Leise, aber mit Nachdruck. Und einer, an den ich gern zurückkehre werde.
Adresse: Im Eierhäuschen im Plänterwald ( am besten direkt auf der Webseite nach Anfahrtsinfos schauen, denn vor Ort gibt es direkt keine Parkplätze!)
Restauranttipp für berlin: Halmann & Klee
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Rixdorf-Neukölln hat jetzt einen Stern, und er hängt über dem Böhmischen Platz. Seit März 2024 trägt Hallmann & Klee seine erste Michelin‐Auszeichnung, doch das Haus von Sarah Hallmann bleibt angenehm unprätentiös: weiß gekalkte Backsteinwände, blanke Holzbänke, gestärkte Tischdecken, ein Tresen in der Mitte, hinten links die halb offene Küche. Mehr braucht es nicht, weil alles Wesentliche auf dem Teller passiert. Zwei Menüs stehen zur Wahl, vegetarisch und nicht-vegetarisch. Beide klar, reduziert, dabei voller Überraschungen. Wir hatten das vegetarische Programm, dazu alle Extragänge: das seidige „legendäre“ Kartoffelpüree, den augenzwinkernden Toast Hawai in feiner Neuauflage. Jeder Teller kam pointiert, saisonal, mit Aromen, die lange nachklangen. Dazu servierte Sommelière Patricia Lee eine alkoholfreie Begleitung, die so präzise saß, dass ich keinen einzigen Tropfen Alkohol vermisst habe.Der Service war super angenehm nah, freundlich lustig und souverän. Wie es sein muss. Ein Abend hier fühlt sich an wie ein Versprechen, das gehalten wird.
Adresse: Hallmann & Klee, Böhmische Str. 13 , 12055 Berlin
Restauranttipp für Berlin: Swoord Master Noodle
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Hier gibt es super leckere Kalgukso, koreanische Nudelsuppen mit handgeschnittenen Messernudeln. Und es war, shame on me, mein erster Besuch bei Sword Master Noodle. Obwohl der kleine Laden gleich bei mir um die Ecke in Prenzlauer Berg liegt.
Ich war mit meiner Freundin Soo dort, einem der wenigen Menschen, unentwegt über Essen reden kann. Als wir da waren, war der einzige kalte Tag im Juni, perfekt für etwas Warmes. Aber natülrich gibt es hier auch eine Sommerkarte: kalte Suppen oder Nudelgerichte, wie man sie aus Korea kennt. (Also bitte auch an heißen Tagen hingehen!)
Ich hatte die Ssamjang Cream Seafood Noodles, eine dickcremige, käsig-würzige Fusion-Eigenkreation, mit Garnelen. Einst ein Stafffood für das Team, jetzt auf der Karte und so gut, dass ich die Schüssel am liebsten ausgeleckt hätte. Meine aktuelle Ernährung (FDH) und mein Anstand haben mich daran gehindert. Der Service war herzlich, ruhig, aufmerksam. Das Team kennt nicht nur die Karte, erklärt gern und lässt spüren, sondern auch das Land und hat mir gleich mal ein paar Tipps für meine anstehende Reise nach Korea mitgegeben. Toll!
Adresse: Sword Master Noodle, Dunckerstraße 30, 10439 Berlin