BESTE TISCHE: dezember 2025

Restauranttipp für Berlin: Little Litte

© Bonappetrip / Angelika Schwaff

Über dieses Restaurant hatte ich schon viel gehört. Little little ist übrigens gar nicht so klein. Erst ein paar Wochen geöffnet und schon wirkt alles eingespielt, als hätte es hier schon immer einen Platz gehabt. Die Karte dreht sich um hausgemachte Dumplings und Nudeln.. Obwohl hier alles selbstgemacht ist, arbeitet die kleine Küche schnell. Der Dumplingteig ist perfekt, die Füllungen saftig. Daneben eingelegte Kleinigkeiten, kleine Snacks, die geteilt werden wollen.  Der Besitzer ist jung und kreativ. Er kam mit sechs Jahren aus China nach Deutschland und erzählt jetzt auf Tellern von dieser ersten Heimat. Nichts wirkt konstruiert. Es ist einfach gut gekocht und liebevoll gemacht. Die Wan Tan Suppe war für mich meine Freundin das Highlight. Ich durfte probieren. Tiefe Brühe. Zarter Teig. Fein abgeschmeckte Füllung, die sich im Mund fast auflöst. Ich hätte davon auch zwei Schalen essen können und keiner am Tisch hätte mich ausgelacht. Wir waren begeistert. Little little  - echt große Klasse komme wieder, vielleicht allein für diese Wan Tan Suppe.

Little Little, Stuttgarter Platz 16, 10627 Berlin

 

Restauranttipp für Berlin: Die Bemme

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Meine Food-Freundin Soo und ich wollten eigentlich nur einen schnellen Lunch finden. Nichts Großes, nur ein guter Happen. Dann erinnerte sie sich an eine Neueröffnung bei uns im Kiez. Die Bemme, Lychener Straße. Vor ein paar Wochen aufgemacht. Noch ohne Schild, man läuft fast daran vorbei. Drinnen wirkt alles klein, warm und aufgeräumt. Weinrote Wände, in der Mitte die Theke. Darin die Sandwiches, nebeneinander wie kleine Versprechen. Links an der Wand ein Spiegel mit dem Tagesangebot. Die Karte ändert sich ständig. Vegan und vegetarisch, immer frisch belegt, auf richtig gutem Brot.  Hinter der Theke steht Melissa. Sie macht alles selbst. Ruhe im Blick, schnelle Hände. One Woman Show, und man schmeckt es in jedem Biss. Ich hatte ein Grilled Cheese mit Sauerkraut. Groß, heiß, perfekt käsig. Ich habe es komplett aufgegessen. Also: hingehen, solange noch Bemmen da sind. Die Bemme hat nur mittags geöffnet. Und wenn man rausgeht, hat man kurz das Gefühl, dass Sandwich ein viel zu kleines Wort für so etwas ist.

Die Bemme, Lychener Str. 16, 10437 Berlin

 

Restaurantempfehlung für Tokio: 新宿 六 Roku Izakaya

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In einer ruhigen Seitenstraße von Shinjuku liegt dieses kleine Izakaya, das sofort gute Laune macht. Wir hatten es schon mehrere Tage zuvor gesehen, weil wir hier um die Ecke gewohnt haben. Es war einfach immer voll und die Karte sah vielversprechend aus. Das Roku serviert einfache Gerichte mit kleinen Überraschungen. Bei mir waren es unter anderem selbstgemachte Trüffelchips, die ich hier so nie erwartet hätte, und eine Menge weiterer gut gemachter Kleinigkeiten. Alles einfach nur köstlich! Die Küche hat anscheinend Spaß an Experimenten und kann das auch gut umsetzen. Die Atmo ist laut, freundlich und sehr jung. Wir waren die ältesten und die einzigen Touristen hier. Es gibt wenige Tische vor der Theke und ein paar Hocker davor. Das Team ist extrem freundlich und hilft bei der Auswahl, auch wenn hier kaum englisch gesprochen wird. Perfekt für einen schnellen, sehr leckeren Abend unter Einheimischen.

Roku Izakaya, Japan, 〒160-0022 Tokyo, Shinjuku City, Shinjuku, 6 Chome−4−2 コスモス新宿18ビル M1階

 

Restauranttipp für Tokyo: Kaimen Mikawa  

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Nach einem zunächst verwirrenden Moment am Bezahlautomaten (die Übersetzungsapp hatte mal wieder versagt, wir hatten doppelt bestellt), der darauf hinauskommenden Mitarbeiterin, die uns das zu viel bezahlte Geld zurückgegeben hat, und einer sehr kurzen Wartezeit in der Schlange saßen wir endlich an der Mini-Theke. Nicht mehr als sechs, sieben Plätze sehen hier dem Ramenmeister zu. Schnell war alles andere egal. Vor mir eine dampfende Schüssel, die Brühe klar, tief, ganz viel Umami.  Kaimen Mikawa in Shimokitazawa hat sich auf Muschel-Brühen spezialisiert, es gibt feinste Aromen von Asari und Scallop, manchmal wird mit einem Hauch Rind-Dashi ergänzt. Meine Shio-Ramen war leicht salzig, mineralisch, die Nudeln hausgemacht und genau al dente. Die Shoyu-Variante meiner Begleitung war ebenso hervorragend, nur mit einem dunkleren, runden Schluss. Kleiner Raum, große Suppe. Wer Ramen liebt, sollte hier sitzen, schlürfen und dabei den Ramen-Meister beobachten.

Kaimen Mikawa, 2 Chome-25-4 Kitazawa, Setagaya City, Tokyo 155-0031, Japan

 

Restauranttipp für Tokio: Toyama Sushi Ginza

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Eigentlich ein Kaiten-Konzept, also ein Sushi-Laufband. Aber bei meinem Besuch war’s eher Bestell-Theke. Wir sind trotzdem geblieben. (Denn ich liebe Kaiten Sushi und finde es seit meinen letzten Japan. Besuchen ein Muss, weil es unkompliziert ist und wirklich Spaß macht.) Zurück zum Wesentlichen, dem Fisch: Aber alles frisch, alles vom Meer vor Toyama, und das schmeckt man. Toyama Sushi Ginza bringt die Küste direkt in die Stadt- Spezialitäten sind hier unter anderem die rote Schneekrabbe aus Toyoma,  weiße Shrimps, die es aber nicht immer gibt, und ich hatte einen bluefin Thunfisch, der auf der Zunge zerging. Preislich fair für Ginza, Qualität klar auf hohem Niveau. Wer guten Fisch will, aber keine endlose Omakase-Show, ist hier richtig. Und auch super: Im gleichen Gebäude, einmal den Fahrstuhl hoch, kann man sich zum Nachtisch noch Karaoke gönnen. Wir hatten so einen Spaß!

Toyama Sushi Ginza
, Japan, 〒104-0061 Tokyo, Chuo City, Ginza, 8 Chome−2−16 Fpg Links Ginza, Corridor B1F

 

restauranttipp für Tokio: Jinrui Mina Menrui Tokyo Honten

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Hier merkt man schnell, warum die Leute anstehen… wir standen aber vielleicht gerade mal zehn Minuten. Denn wie in Japan üblich kommt hier keiner in einen Ramen Laden, um lange zu sitzen. Hier will man schnell Ramen essen. Jinrui Mina Menrui hat Kultstatus, die Schüsseln sind üppig, würzig und mit großer Umami-Wucht. Und das mitten im schönen Diakanyama. Die Ramen kommen mit kräftiger Brühe, dicken, elastischen Nudeln und einer großzügigen Chashu-Scheibe. Schlicht, herzhaft, extrem köstlich. Kein Theater, nur sehr gutes Handwerk. Wenn man in Tokio Ramen sucht, die satt machen und hängenbleiben, ist dies die richtige Adresse. Und immer besonders schön, in manchen japanischen Restaurants wird man beim Verlassen nicht nur zur Tür gebracht, sondern es wird einem auch noch hintergewunken. Hier ebenso.

Jinrui Mina Menrui , Japan, 〒150-0021 Tokyo, Shibuya, Ebisunishi, 2 Chome−10−3 プラネックスアンペール 1F

 

REstauranttipP FÜR Kyoto: Nishijin Matsukume

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Ein Lieblingsfund in Kyoto. Ein schlichtes Lokal, ein Tatami-Platz hinten, vorne der Tresen, ein älteres Ehepaar, das mit ruhiger Hand und langjähriger Erfahrung ein Mittags-Kaiseki serviert.  Matsukume bietet genau das, was man von Kyoto erwartet, aber ohne Pathos: kleine, perfekte Gänge, saisonales Gemüse, klaren Dashi, einen zarten Fisch. Das klassische „Mini-Kaiseki“ hier ist eine Lektion in Zurückhaltung und in „wie viel Können steckt in scheinbar einfachen Gerichten“. Jeder Bissen ein Gewinn, jeder Bissen mit einem Seufzer gewürdigt. So gut. Auch preislich ist das Matsukume fantastisch, besonders die Lunch-Sets. Perfekt für alle, die Kyoto essen wollen, nicht nur abfotografieren.

Nishijin Matsukume, 220 Odawaracho, Shimogyo Ward, Kyoto, 600-8430, Japan

 

REstauranttipP FÜR Kyoto: Kyoya Kiyomizu Honke

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Das Haus ist so alt, wie man es sich wünscht. Eine verwinkelte Treppe führt nach oben, aber auch dort hat es Platz. Wir gingen hoch und hatten oben einen Platz mit direktem Blick runter in die Küche. Dementsprechend wusste ich immer, was für uns zubereitet wurde. Bei Kyoya Kiyomizu Honke kann man à la carte bestellen oder ein gesetztes Menü nehmen. Beides zeigt die klassische Kyoto-Hausmannskost, Obanzai, viele kleine einfache Gerichte, die aber dennoch groß glänzen. Alles hier wird mit Sorgfalt zubereitet und ohne viel Firlefanz serviert. Es gab ein bisschen Sashimi, Reisgerichte, saisonales Gemüse und Brühen. Einfach nur gut.

Kyoya Kiyomizu Honke , Japan, 〒600-8072 Kyoto, Shimogyo Ward, Ayazaimokucho, 207-5

 

Restaurantempfehlung für Osaka: PULSE 中崎町店 (Nakazakicho)

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Dieser Fund in Nakazakicho war schlichtweg einer der tollsten Zufälle. Man läuft durch eine enge Gasse, schaut auf einen kleinen Schrein, und dann entdeckt man PULSE,  ein Café-Bar-Hybrid mit offener Terrasse, guten Cocktails und einer ernstzunehmenden Kakigōri-Karte. Mein Highlight war eine geschmacksverrückte Kombination aus Gorgonzola und Muskat auf shaved ice. Ungewöhnlich, frech, unwiderstehlich und so gut, dass ich dieses Gericht wohl nie vergessen werde. Der Besitzer ist Mixologe, die Drinks sind durchdacht, das Publikum lokal und entspannt. Ein Ort zum Innehalten im Trubel Osakas, zum Staunen und für alle, die Osaka abseits der großen Boulevards entdecken wollen.


PULSE, 10 1 Chome-9-6 Nakazakinishi, Kita Ward, Osaka, 530-0015, Japan

 

Restaurantempfehlung für Fujikawaguchiko: 呑みや8ワレ 

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Das war einer dieser Abende, die ich nie vergessen werde. Wir standen vor einem Laden, der offiziell noch im Soft-Opening war; eigentlich sollten nur Freunde testen. Statt uns wegzuschicken, wurden wir hereingebeten, auf eine Tatami-Matte gesetzt und mit einem Izakaya-Menü aus regionalen Zutaten bekocht.  „呑みや8ワレ“ ist ein kleines Projekt eines jungen Paares mit großem Herz, Ambitionen und einem hervorragenden Geschmack. Selbstgemachtes Tsukemono, Yakitori, einfache hausgemachte kleine Speisen, alles mit Herz. hier hatte ich die besten Dumplings meines Lebens! Das Logo, von Katzen inspiriert, passt: gemütlich, ein bisschen witzig, sehr persönlich. Solche Orte machen Japan-Reisen besonders.

„呑みや8ワレ“ , 1167-1 Kodachi, Fujikawaguchiko, Minamitsuru District, Yamanashi 401-0302, Japan

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BESTE TISCHE: NOVEMBER 2025