BESTE TISCHE: NOVEMBER 2025

Restauranttipp für Meck-Pomm: Forsthaus Strelitz

© Bonappetrip / Angelika Schwaff

Manchmal braucht es nicht viel, um runterzukommen, eine Stunde Zugfahrt reicht. Nach unserer Podcast-Produktion haben Arlene und ich uns einen kleinen Luxus gegönnt: eine Übernachtung im Forsthaus Strelitz, mitten im Grünen in Mecklenburg-Vorpommern. Zwei Zimmer, Spaziergang durch den Wald und dann der Höhepunkt: das Fünf-Gänge-Menü am Abend. Gekocht wird für Hotelgäste mit dem, was gerade Saison hat. Vieles kommt direkt vom eigenen Hof (wir hatten am Nachmittag schon Bekanntschaft mit den Schweinen, Hühnern und Schafen gemacht) oder von Produzenten aus der Umgebung. Regional, saisonal, ehrlich. Wer mag, bekommt eine Weinbegleitung oder eine alkoholfreie Alternative. Der Service? Herzlich, aufmerksam, unaufgeregt. Gegessen wird in einem der beiden Speiseräume, beide wunderschön schlicht mit Holztischen und im größeren Raum einem kuscheligen Kachelofen. Blick in die beneidenswert schöne, offene Küche beim Reinkommen inklusive. Und am nächsten Morgen gibt es ein herrliches Frühstück! Ich übertreibe selten, aber das ist mit Sicherheit das beste weit und breit. Ein Ort, an dem man kurz raus, aber ganz bei sich ist. Wichtiger Tipp für Bahnreisende: Ohne Taxi vom und zum Bahnhof Neu-Strelitz kommt man nicht ins Forsthaus. Und das sollte man sich, wirklich kein Scherz, ruhig Tage vorher reservieren, denn die Taxis machen zumindest innerhalb der Woche Vormittags fast ausschließlich Krankenfahrten und sind belegt. Wir sind kaum weggekommen und hatten nur Glück, dass uns andere Gäste, die mit dem Auto gereist sind, bis zum Bahnhof gefahren haben!

Forsthaus Strelitz, Berliner Chaussee 1, 17235 Neustrelitz

 

Restauranttipp für Berlin: Fukagawa

© Bonappetrip / Angelika Schwaff

Ich war mittags im Fukagawa, um die Ecke in der Prenzlauer Berg Filiale, und habe mir spontan eine Schüssel Shoyu Ramen gegönnt, in Vorfreude auf meine Asienreise und weil es draußen einfach entsetzlich geschüttet hat - und ich etwas Warmes brauchte. Ich habe mich an die Theke gesetzt (ein Fehler, die Bar bietet keinen Platz für die Beine), nächstes Mal also lieber weiter hinten im Raum. Aber dann kam die Suppe, und alles war vergessen. Die Brühe perfekt ausbalanciert, das Gemüse auf den Punkt, die Nudeln so, wie ich sie mag: nicht zu weich, nicht zu fest und “bouncy”. Plus ein netter, aufmerksamer Service, dabei aber nicht aufdringlich. Dazu gab es für mich eine köstliche Yuzu-Limo. Wunderbar. Der Laden ist übrigens eine Hommage an die Eltern des Besitzers. Die Mutter Italienerin, der Vater Japaner aus Fukagawa. Das zeigt sich zum Beispiel in den Trüffel Ramen, im Yuzu Tiramisu oder im Matcha Affogato, aber all das muss ich noch probieren! Und: Es gibt auch zweiten Standort in Kreuzberg, der ist deutlich größer.

Fukagawa, Wörther Str. 22, 10405 Berlin oder Prinzessinnenstr. 17, 10969 Berlin

 

Restauranttipp für Berlin: TOSSAKAN

© Bonappetrip / Angelika Schwaff

Ich war schon lange nicht mehr im Tossakan, weil ehrlich gesagt, beim letzten Mal war’s gut, aber nicht großartig. Dieses Mal allerdings hat mich der Abend völlig überzeugt. Im Tossakan gibt es “Neo Thai Cusine”, das sagt die Webseite, aber oft finden sich auch Klassiker auf der Karte. Besitzer und Chefkoch Don kommt aus Bangkok und hat sich und seine Wurzeln mit dem Menu sicherlich gut in Berlin aufgestellt. Wir waren zu dritt, endlich hatten alle mal Zeit, und schon die Vorspeisen waren ein Volltreffer. Alles frisch, intensiv, perfekt abgeschmeckt. Mein Hauptgang: ein Kürbiscurry, so cremig und aromatisch, dass ich fast sprachlos war. Und obwohl wir eigentlich pappsatt waren, haben wir uns noch Sticky Rice mit Mango geteilt. Zum Glück. Ein Abend, der zeigt, dass man Orte ruhig eine zweite (oder dritte) Chance geben sollte, wie immer!

Tossakan, Schliemannstrasse 16, 10437 Berlin

 

Restauranttipp für Berlin: Someday in Hanoi

© Bonappetrip / Angelika Schwaff

Es gibt ein “New Kid on the Block” - und ich bin einfach zufällig vorbeigelaufen. Prenzlauer Allee, Ecke „hoffentlich klappt’s diesmal“, denn in diesem Laden war schon einiges drin. Aber Someday in Hanoi hat, hoffe ich, das Zeug, zu bleiben. Ab 10 Uhr morgens gibt’s hier knusprig-leichte Banh Mi, mit perfekt eingelegtem Gemüse, viel Koriander (endlich mal!) und einer richtig guten Haussoße. Ich hatte das klassische, und es war wie eine kleine Reise zurück nach Vietnam. Das Brot ist nicht hausgemacht, aber ehrlich gesagt: das ist total egal, denn es ist genau richtig und wird frisch für den kleinen Laden gebacken. Dazu sehr guter Kaffee und tolle Spezialitäten wie Cà Phê Trứng (Egg Coffee) oder auch Salted Cream Coffee, feiner Matcha, kleine Desserts und ein paar warme Lunchgerichte. Ein Ort, an den ich ab jetzt regelmäßig gehe und hoffe sehr, dass er bleibt.

Someday in Hanoi, Prenzlauer Allee 37, 10405 Berlin

 

restauranttipp für Berlin: SOri

© Bonappetrip / Angelika Schwaff

Sori Ramen ist so neu, dass gerade noch das Schild angeschraubt wurde, als ich reinkam. Innen schlicht, ruhig, fast japanisch puristisch: helle Holzvertäfelung an den Wänden, einfache Lampen, kleine Holztische, eine offene Servicestation mit Reispapiertrennwänden. Alles wirkt unaufgeregt, aber sehr stimmig. Auf der Karte steht nur eine Handvoll Ramen und ein paar kleine Snacks – und das reicht völlig. Ich war mittags da und hatte die vegane Gomamiso Ramen. Schön cremig, leicht nussig, kräftig im Geschmack und genau richtig für die ersten kalten Novembertage. Die Nudeln herrlich bouncy, die Portion sättigend, ohne zu schwer zu sein. Der Service freundlich, aufmerksam, aber angenehm zurückhaltend. Für mich genau der richtige Ort, um mittags kurz mal abzuschalten und sich mit einer Schüssel Wärme aufzutanken.
Sori Ramen, Wisbyer Straße 3, 10439 Berlin

 

REstauranttipP FÜR SeOUL, KOReA: OrenO

© Bonappetrip / Angelika Schwaff

Der Bonussohn lebt gerade in Korea und schleppte uns gleich am ersten Abend genau hierhin. Oreno, unweit des quirligen Ausgehviertels in Korea, sei sein Lieblingsrestaurant, erklärte er mit leuchtenden Augen. Die Schlange war fast so lang wie Auszeichnungen vom Michelin, die der Besitzer hier links neben dem Eingang angebracht hatte. Wir warteten keine 20 Minuten, dann saßen wir am Tisch. Es gibt hier nur zwei Gerichte. Tori-Paitan-Ramen, entweder scharf oder nicht scharf. Die Suppe ist cremig, warm und so gut abgestimmt, dass ich sie am liebsten bis zum letzten Tropfen ausgelöffelt hätte. Wäre die Portion nicht so groß gewesen, hätte ich es auch gemacht. Die Nudeln haben genau die richtige Spannung, das Huhn ist zart, alles wirkt sauber gekocht und sehr präzise. Der Laden selbst ist schlicht und funktional, nichts lenkt ab, alles ist auf die Schüssel ausgerichtet. Für mich ein klarer Tipp, wenn man in Seoul unterwegs ist und Lust auf eine richtig gute Ramen hat. Ach ja, und wer die Suppe dennoch schafft und gar noch mehr Hunger hat: Nudeln und Ei werden kostenlos nachgereicht. Irre. Jetzt weiß ich auch, warum der Bonussohn hier so gern isst. Der Junge hat Geschmack!

Oreno, 16 Dongmak-ro 8-gil, Mapo-gu, Seoul, Korea (keine Webseite)

 

REstauranttipP FÜR KOBE, JAPAN: すずしろ ゆるりな (Suzushiro Yururina’s Izakaya)

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Ich weiß nicht, ob es ein Omen sein sollte, dass direkt unser erstes Restaurant in Japan der absolute Volltreffer sein sollte. Ich muss dazu sagen: Ich war schon dreimal in Japan, selten wurde ich hier beim Essen enttäuscht. Aber dennoch war ich überrascht, dass ausgerechnet das erstbeste Izakaya in Laufweite meines Hotels in Kobe der absolute Volltreffer war. Besitzer und Koch Suzushiro schnippelt mit einem zufriedenen Gesicht hinter dem Tresen an den Gängen für seine wenigen Gäste, singt mit uns beim Queen-Album mit und ballert ganz nebenbei wirklich super einfache, aber extrem leckere Gänge raus und vor uns auf den Tisch. Die Karte ist sehr einfach und klein, aber alles ist perfekt zubereitet, gegart, ausgewählt und gewürzt. Besser geht es nun wirklich nicht. Zur Verabschiedung bringt er uns natürlich noch selbst vor die Tür und winkt. Schöner kann man seinen 15 Tage Trip durch Japan wirklicht nicht beginnen!

すずしろ ゆるりな (Suzushiro Yururina’s Izakaya) 〒650-0015 Hyogo, Kobe, Chuo Ward, Tamondori, 1 Chome−1−7 天理教兵庫中央分教会 1F

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